Laß jucken Kumpel, Teil 2

Das „Bullenkloster” wird das Ledigenheim der Ruhrkumpels genannt, denn die Junggesellen leben dort wie die Jungstiere hinter Klostermauern. Vielleicht nicht ganz so fromm, aber dafür...

Das „Bullenkloster" wird das Ledigenheim der Ruhrkumpels genannt, denn die Junggesellen leben dort wie die Jungstiere hinter Klostermauern. Vielleicht nicht ganz so fromm, aber dafür auch nicht ganz so keusch ... Auch Heiner Lenz ist einer davon. Nach seiner Scheidung von Gisela und nach kurzem Abstecher in eine chemische Fabrik ist er wieder zur Zeche zurückgekehrt. "Sie kommen alle wieder" hat Obersteiger Eichel immer behauptet und dabei zynisch gegrinst. Heiner trifft fast alle seine alten Kumpels wieder. Gleich am ersten Vormittag den lustigen italienischen Gastarbeiter Lucky, der noch immer auf der Suche nach einem Mädchen fürs Herz ist, aber immer nur eine zum Bumsen findet. Anschließend lernt Heiner eine der kessen Putzen des Bullenklosters, Trudi Gimpel, kennen. Sie ist das geilste Luder überhaupt und stellt diese Tatsache sofort unter Beweis, indem sie mit ihm sofort auf Bude 33 fröhlichen Einstand feiert. Auch Opa Wagner ist da, jetzt Witwer und Pförtner im Ledigenheim. Oder Erwin Kutter, der Angeber, der die ganze Kantine zu Lachsalven reizt, wenn er aus der Vergangenheit erzählt und vorgibt, Duzfreund von Adolf gewesen zu sein. Vor allem aber trifft Heiner Lenz seinen alten Kumpel Jupp Kaltofen, und beide feiern Wiedersehen mit einer kräftigen Sauftour. Die führt sie auch in den feinsten Striptease-Laden der Gegend: "Das schwarze Ferkel". Hier werden sie von Georg, dem ehemaligen Wirt vom "Schwarzen Diamant", begrüßt. Georg läßt dort seinen neuesten Star "Minouche", frisch aus dem Pariser Lido importiert, als Stripperin auftreten und die Tatsache, daß sie so ganz nebenbei auch seine Frau ist, hindert ihn nicht, sie auf offener Bühne den Liebesakt vorführen zu lassen. Das ist selbst dem besoffenen Jupp Kaltofen zu viel, er randaliert, wird rausgeschmissen, schickt aber vorher Georg mit gezieltem Kinnhaken - ganz aus der alten Schule - zu Boden. Jupp ist Boxtrainer in der Sportschule, und als es um die Bezirksmeisterschaft geht, überreden ihn die Kumpels, noch einmal für sie und ihren Club in den Ring zu steigen. Jupp winkt ab. Erst als die flotte Trudi ihm verspricht, bei einem eventuellen Sieg in seine Arme und sein Bett zu hüpfen, sagt er zu. Inzwischen hat sich Evelyn, die hübsche Tochter des Kantinenwirts, in Heiner Lenz verguckt. Angeregt von ihrer Freundin Inge - die sich mit dem jungen türkischen Gastarbeiter Hassan über die Impotenz ihres sich halb zu Tode malochenden Gatten hinwegtröstet - verfolgt sie Heiner Lenz sogar bis in die Badewanne. Der große Boxkampf steigt, endet aber für den lustigen Jupp in einer Tragödie. Von einem Jüngeren zusammengeschlagen, muß er sogar noch mit anhören, wie seine Trudi in der Nachbarkabine sich dem jungen Sieger gleichsam als Siegerpreis hingibt. Nur Lucky tröstet den schwer Angeschlagenen. Anschließend findet er selbst Trost bei Evelyn, die von Heiner verlassen wurde. Heiner aber säuft weiter mit Jupp und schüttet diesem endlich sein Herz aus. Der wahre Grund seiner Rückkehr zur Zeche ist, dass er seine Gisela nicht vergessen kann und noch immer liebt, obwohl diese ihn nach Strich und Faden belogen und betrogen hat. Und das versteht der treue Jupp, er führt ihn noch in der gleichen Nacht in jene bewusste Straße, in der Gisela jetzt durch langsames Gehen ein schnelles Fortkommen sucht. Heiner ist erschüttert. Als er sogar noch miterleben muss, wie Gisela beinahe von einem Zuhälter zusammengeschlagen wird, nimmt er sie einfach mit sich. Jupp "kümmert" sich derweil um den Luden. Heiner und Gisela sitzen sich in einem Frühstückslokal schweigend gegenüber. Plötzlich teilt sie ihm mit, dass heute der Tag ist, an dem sie ihren kleinen Sohn vom Kinderhort einmal wöchentlich abholt. Heiner will von ferne seinen Sohn sehen. Aber als er erlebt, wie der Kleine glücklich seine Mutter umarmt, überkommt es ihn und er beschließt, noch einmal von vorne zu beginnen und zu versuchen, zu dritt doch noch einmal glücklich zu werden.