Das Liebeshotel in Tirol

Wer je im Fernen Osten war, hat nichts und rein gar nichts erlebt, wenn er nicht eines der weltberühmten Love-Hotels besucht hat. Von den Liebeserlebnissen...

Wer je im Fernen Osten war, hat nichts und rein gar nichts erlebt, wenn er nicht eines der weltberühmten Love-Hotels besucht hat. Von den Liebeserlebnissen mit ein, zwei, fünf der schönsten eurasischen Mädchen allein, zu zweit oder zu fünft und von den Genüssen raffiniertester fernöstlicher Liebeskunst wird er noch bis zu seinem Lebensende träumen. Kein Wunder, daß Peter Berger, ein 30jähriger Möchtegern-Playboy, das wenige Bargeld aus der Erbschaft seines Onkels benützen, um nach Bangkok zu fahren, und um so den Traum seines Lebens zu verwirklichen: Liebestage und Nächte im Love-Hotel. Was er da erlebt, ist so grandios, daß er beschließt, das verfallene Hotel in Tirol, das er mitgeerbt hat, in ein Love-Hotel umzuwandeln. Er engagiert die hübschesten Thai-Mädchen, gibt Flugkarten und Anzahlungen an deren Manager und fliegt zurück nach Tirol, beglückt darüber, das Geschäft seines Lebens zu machen: Östliche Liebesfreuden ohne östliche Reisespesen! Das muß gut ausgehen. Er weiß nicht, daß sein Zwillingsbruder Paul aus dem gleichen alten Hotel ein Haus zur sittlichen Erbauung junger Menschen machen will. Der junge italienische Fremdarbeiter, der sich in dem verlassenen Hotel häuslich niedergelassen hat, erhält auf diese Weise von den Zwillingsbrüdern die einander widersprechendsten Anweisungen und findet sich schließlich damit ab, daß er ein "Haus der Begegnung" aufmachen soll. Der Bau des Liebeshotels - und was ist das schließlich anderes als ein Haus der Begegnung - schreitet tüchtig fort. Leider kommt anstelle der Thai-Mädchen eine thailändische Karategruppe. So ist zur Eröffnung alles zum Liebesdienst bereit, mit Ausnahme der Thai-Mädchen. Kurz entschlossen engagiert Peter fünf resche Tiroler Mädchen zum gleichen Zweck, dem die Thai-Mädchen dienen sollten. Sie sträuben sich zwar, da aber der Pfarrer selbst sie zum Dienstantritt beordert - im Glauben, es handle sich um Hilfspersonal für sein Haus der Begegnung - geben sie schließlich nach. Von der Eröffnung des Hotels redet man noch viele Jahre. Peters Freundin Anja de Coster, Pauls Frau Caroline, die Bauernmädchen, der Oberkirchenrat Stegemann, der weibliche Kirchenchor, eine Sportlehrerabordnung, der Pfarrer, der Bürgermeister, der Notar Rübenzahl und sonstige Honoratioren bringen im handgreiflichen Ineinander und Miteinander den schönsten Publicityrummel, den sich ein neueröffnetes Hotel nur wünschen kann ...